(Papst Benedikt XVI., aus der Predigt zur Amtseinführung am 24. April 2005)
(Franz Jalics, Kontemplative Exerzitien, Würzburg
1994, 76)
Bald nachdem ihr Bruder geboren
war, begann die kleine Sachi ihre Eltern zu bitten, sie mit dem
Neugeborenen allein zulassen.
Sie befürchteten, daß sie, wie die meisten Vierjährigen,
eifersüchtig
sein könne und ihn schlagen
oder schütteln wolle, also sagten sie nein. Aber sie zeigte keine Anzei-
chen von Eifersucht. Sie behandelten
das Baby mit Freundlichkeit, und ihr Flehen, mit ihm allein
gelassen zu werden, wurde dringlicher.
Sie beschlossen, es zu erlauben.
Begeistert ging sie in das
Zimmer des Babys und schloß die Tür, aber sie öffnete sich
einen
Spaltbreit - genug für
die neugierigen Eltern, um hineinzuspähen und zuzuhören. Sie sahen,
wie die kleine Sachi auf ihren
neugeborenen Bruder zuging, ihr Gesicht an seines legte und
ruhig sagte:
"Baby, sag mir, wie sich Gott
anfühlt. Ich fange an zu vergessen." (Dan Millman)