Jesus "hat seine Freiheit
nicht als Willkür oder als Herrschaft gelebt. Er hat sie als Dienst
gelebt. Auf diese Weise hat er die Freiheit, die sonst 'leere' Möglichkeit
bliebe, etwas zu
tun oder zu lassen, mit Inhalt 'gefüllt'. Wie das Leben des Menschen
selbst schöpft auch
die Freiheit Sinn aus der Liebe. Denn: Wer ist freier? Der, der sich alle
Möglichkeiten vor-
behält aus Angst, sie zu verlieren, oder jener, der sich 'entschlossen'
im Dienst müht und
sich so voller Leben wiederfindet durch die Liebe, die er geschenkt und
empfangen hat?"
(P. Benedikt XVI., , in: L'Osservatore Romano 27/07, 1)
"Freiheit besteht...
darin, sich mit einer Handlung identifizieren zu können und
auch
identifizieren zu wollen, sie gern zu tun. Unfreiheit wäre,
etwas gezwungen - also nicht
gern, nicht aus eigenem Antrieb - tun zu müssen... Was man
gern tut, das hängt davon
ab, wem man sich unterworfen hat - vielleicht etwas weniger anstößig:
welche Zuge-
hörigkeit man sich gewählt hat. Der Knecht, der in
seinem Knechtsein noch frei ist,
hat sich dazu entschieden, mit seinem Herrn mitzufühlen,
ja mitzuwollen. Er will nun
gern, was dieser gern will. Diese Freiheit ist tiefste Unfreiheit,
wenn die Herrschaft,
der man sich unterwirft, die zum Bösen ist. Und sie ist
unentrinnbar, weil man sich ja
gleichsam ohne innere Distanzierungsmöglichkeit, diesem
bösen Herrn ausgeliefert
hat. Man wird zu seinem Komplizen, da einem mit ihm gefällt...,
was diesem gefällt.
Der von der Sünde, von der Komplizenschaft mit dem Teufel
Verdorbene ist zum frei-
en Tun des Guten unfähig. Ihm gefällt das Böse;
so kann ihm das Gute nicht gefal-
len, das er - von der Sünde durchdrungen und in Besitz genommen
- gar nicht mit-
wollen, nicht einmal als solches mitfühlen kann...
Der Verdorbene muss
aus seiner Verdorbenheit, das Böse gern zu haben und gern zu
tun, befreit werden, soll er zu wahrer Freiheit kommen: dazu, dass er gern
das Gute
tut, dass er sich mit ihm identifizieren kann. Er muss befreit werden aus
einer Ver-
dorbenheit des Wollens, das beherrscht ist von bösen Neigungen - von
der Concupis-
centia -, denen der Mensch nur in der Gnade hinreichend Widerstand leisten
kann.
Gnade bzw. Gottes Geist, der in ihr wirksam ist, ermöglichen menschliche
Freiheit"