K. JÜSTEN/H. LANGENDÖRFER (Hg.), Wir Nachbarn des Himmels.
Erfahrungen und Begegnungen mit Karl Kardinal Lehmann, Freiburg/Bg.
2006;


Dieses Buch erschien zum 70. Geburtstag des weithin bekannten Theologen, Kardinals und Bischofs von Mainz sowie damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Es enthält 35 Gratulations-Beiträge von - in der Regel sehr prominenten - Wegbegleitern und -begleiterinnen des Jubilars aus den Bereichen Politik und Kirche, Wissenschaft und Medien. Hierbei finden sich Äußerungen von Helmut Kohl, Angela Merkel, Kurt Beck und Roland Koch ebenso wie solche von Johannes B. Kerner, Gundula Gause und Daniel Deckers, von Wolfgang Huber, Norbert Feldhoff und Heinrich Mussinghoff gleichermaßen wie von Johannes Reiter und Ernst-Ludwig Winnacker.

Auch das Spektrum der angesprochenen Themen ist breit, differenziert und vielfältig. Johannes B. Kerner zum Beispiel stellt sich einem Interview über seinen Glauben und die von ihm für bedeutsam gehalten Werte in der Gesellschaft, Heinrich Mussinghoff erzählt vom Besuch der Deutschen Bischöfe in Yad Vashem und Helmut Kohl gratuliert dem Jubilar in einem staatsmännisch gehaltenen Brief, der die Verdienste Lehmanns "für unsere Kirche und und unser Vaterland" würdigt (65).

Andere Beiträge sind sehr viel persönlicher gehalten und erzählen von beeindruckenden Begegnungen und Er- fahrungen mit dem Jubilar. Seine langjährige Sekretärin, Agathe Hitzel etwa, spricht von der nahezu un- menschlichen Arbeitslast, die der Kardinal sich täglich zumutet und dabei doch freundlich und wohlgesinnt bleibt, Max Eugen Kemper erzählt von der beeindruckenden Fähigkeit Lehmanns, Bücher schnell und doch nicht oberflächlich zu lesen, sie in ihrer Bedeutung treffsicher einzuschätzen sowie ihre Hauptthesen zuverlässig im Gedächtnis zu behalten. Gundula Gause spricht vom Interesse Lehmanns an Kindern, Hans Joachim Meyer von seinem herzhaften Lachen.

So gibt das Buch mit den wenigen angesprochenen und den vielen weiteren Beiträgen einen kleinen Einblick in das Leben und Arbeiten des unzählige Menschen sehr beeindruckenden Mainzer Theologen, Bischofs und Kar- dinals Karl Lehmann.

Herbert Frohnhofen, 21. April 2008