Theologie-Systematisch
Spiritualität
Sabbat/Sonntag
Texte-Kirchenbesuch
"Es ist nicht Positivismus oder Machtwille, wenn die Kirche uns sagt, daß zum Sonntag die Eucharistie ge-
hört. Am Ostermorgen haben zuerst die Frauen, dann die Jünger den Auferstandenen sehen dürfen. So wuß-
ten sie
von da an, daß nun der erste Wochentag, der Sonntag, sein Tag ist. Der Tag des Schöpfungsbeginns
wird zum
Tag der Erneuerung der Schöpfung. Schöpfung und Erlösung gehören zusammen. Deswegen ist
der Sonntag
so wichtig.

 Es ist schön, daß in vielen Kulturen heute der Sonntag ein freier Tag ist oder gar mit dem Samstag ein so-
genanntes freies Wochenende bildet. Aber diese freie Zeit bleibt leer, wenn Gott nicht darin vorkommt.
Lie-
be Freunde! Manchmal ist es vielleicht im ersten Augenblick unbequem, am Sonntag auch die heilige
Mes-
se einzuplanen. Aber Ihr werdet sehen, daß gerade das der Freizeit erst die rechte Mitte gibt. Laßt Euch
nicht
abbringen von der sonntäglichen Eucharistie, und helft auch den anderen, daß sie sie entdecken.
Damit von
ihr die Freude kommt, die wir brauchen, müssen wir sie natürlich auch immer mehr von innen
verstehen und
lieben lernen. Mühen wir uns darum ­ es lohnt sich. Entdecken wir den inneren Reichtum
des Gottesdienstes
der Kirche und seine wahre Größe: daß da nicht wir selber uns allein ein Fest machen,
sondern daß der le-
bendige Gott selbst uns ein Fest gibt. Mit der Liebe zur Eucharistie werdet Ihr auch
das Sakrament der Ver-
söhnung neu entdecken, in der Gottes verzeihende Güte immer wieder einen
Neubeginn in unserem Leben
möglich macht."

(Benedikt XVI., Predigt beim Abschlussgottesdienst des Weltjugendtages am 21. August 2005)