Theologie-Systematisch
Spiritualität
Aufopferung
E.A. PHILLIPS, NTN NFSW. Paradigms
of self-sacrifice in early Judaism and Christianity, in: Bulletin for
biblical research 9 (1999)
215-231;
"Zu einer heute vielleicht
weniger praktizierten, aber vor nicht allzu langer Zeit noch
sehr verbreiteten Weise der Frömmigkeit
gehörte der Gedanke, man könne die kleinen
Mühen des Alltags, die uns immer wieder
einmal wie mehr oder weniger empfindliche
Nadelstiche treffen, 'aufopfern' und ihnen
dadurch Sinn verleihen. In dieser Frömmig-
keit gab es gewiß Übertriebenes
und auch Ungesundes, aber es ist zu fragen, ob da nicht
doch irgendwie etwas Wesentliches und Helfendes
enthalten war. Was kann das heißen:
'aufopfern'? Diese Menschen waren überzeugt,
daß sie ihre kleinen Mühen in das große
Mitleiden Christi hineinlegen konnten,
so daß sie irgendwie zu dem Schatz des Mitleids
gehörten, dessen die Menschheit bedarf.
So könnten auch die kleinen Verdrießlichkeiten
des Alltags Sinn gewinnen und zum Haushalt
des Guten, der Liebe in der Menschheit
beitragen. Vielleicht sollten wir doch
fragen, ob solches nicht auch für uns wieder zu ei-
ner sinnvollen Möglichkeit werden
kann."