"Ablass besagt
nun: Die Solidargemeinschaft der Kirche hilft im Vollzug ihrer Versöhnungsaufgabe
im
Gottesgeist dem Täter bei der
Aufarbeitung des Geschehenen. Im Zuspruch der Liebe Gottes, in der Mit-
Hinwendung der Kirchenglieder zu
ihm, verdeutlicht durch ein entsprechendes Gebet, stellt sie seiner Lie-
be anheim, sich auch der Sündenfolgen
zu erbarmen und den Täter damit nicht allein zu lassen. Ablass
ist damit gewissermaßen die
komplettierende Vollendung des Versöhnungshandelns Gottes in der und
durch
die Kirche. Sie stellt kein magisches
Hnadeln dar, als ob Gott durch eine Leistung zur Gegenleistung ge-
zwungen würde, mag das auch
im Mittelalter so ausgesehen haben. Immer war man sich bewusst, dass alle
Quantifizierungen auszuschalten sind,
alle Materialisierungen versagen, alle Mechanismen an der Sache
vorbeigehen. Es handelt sich um einen
rein geistig-geistlichen Vollzug der Liebe Gottes zu uns, gewirkt
durch die sakramentale Kirche."