Theologie-Systematisch
Sakramentenlehre
§ 4. Taufe
Texte-allgemein

Die Taufe ist "das wichtigste 'Heilmittel' für den Menschen, um das sich der
Mensch bemühen
soll, weil es ihn wahrhaft retten wird... Die Taufe reinigt den
Menschen von den bisher began
genen Sünden und richtet den Menschen wie-
der auf Gott hin aus... Er
(Gregor von Nazianz)
betont, dass in der Taufe der
Täufling die gesamte Heilungskraft Jesu erfährt."


(M. DÖRNEMANN, Krankheit und Heilung in der Theologie der frühen
Kirchenväter
(Studien und Texte zu Antike und Christentum 20) Tübingen
2003, 232,
mit Bezug auf GREGOR VON NAZIANZ, Or. XL 11f.32.34.45
)

"das Sakrament der Taufe, hat nichts Magisches an sich. Die Taufe eröffnet
einen Weg. Sie führt uns ein in die Gemein
schaft der Hörenden und Redenden
- in die Gemeinschaft mit Jesus selber, der als einziger Gott gesehen hat und
deshalb
von ihm erzählen konnte (vgl. Joh 1,18): Durch den Glauben will er
uns an seinem Sehen Gottes, an seinem Hören und
Reden mit dem Vater betei-
ligen. Der Weg des Getauftseins muß ein Prozeß des Wachstums werden, in
dem wir in das Le
ben mit Gott hinenwachsen und so auch einen anderen Blick
auf den Menschen und auf die Schöpfung gewinnen."


(P. Benedikt XVI, Predigt am 10. September 2006 in München)
"Wir dürfen in dieser Stunde annehmen, daß auch hier, über diesen Kindern,
die durch das Sakrament der Taufe
mit Jesus in Kontakt treten, der Himmel
offen ist. Im Sakrament öffnet sich der Himmel über uns. Je mehr wir im
Kon-
takt mit Jesus in der Realität unserer Taufe leben, um so mehr öffnet sich der
Himmel über uns... Die Taufe
ist Adoption und Aufnahme in die Familie Got-
tes, in die Gemeinschaft mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit...
Deshalb muß
die Taufe im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit gespendet werden...
In
der Taufe handelt Gott selbst, handelt Jesus durch den Heiligen Geist. In der
christlichen Taufe ist das Feuer
des Heiligen Geistes gegenwärtig. Gott han-
delt, nicht wir allein handeln. Gott ist heute hier gegenwärtig. Er
nimmt eure
Kinder an und macht sie zu seinen Söhnen und Töchtern. Aber Gott handelt
natürlich nicht auf
magische Weise. Er handelt nur zusammen mit unserer
Freiheit. Wir können nicht auf unsere Freiheit verzich
ten. Gott ruft unsere
Freiheit auf den Plan, er lädt uns zur Mitwirkung mit dem Feuer des Heili-
gen Geistes ein.
Diese beiden Dinge müssen zusammengehen. Die Taufe wird
für das ganze Leben Geschenk Gottes bleiben,
der unserern Seelen sein Sie-
gel aufgedrückt hat. Aber dann wird es auf unsere Mitwirkung, auf die Bereit-

schaft unserer Freiheit ankommen, jenes 'Ja' zu sprechen, das das göttliche
Handeln wirksam werden läßt."


(P. Benedikt XVI, Predigt zur Tauffeier in der Sixtinischen
Kapelle am 7.01.2007, L'Osservatore Romano 3/2007, 9)

"Jeder Christ, der aufgrund der Ursünde geistlich taub und stumm ist, empfängt
mit der Taufe die Gabe des Herrn, der seine Finger auf dessen Gesicht legt, und
wird so durch die Gnade der Taufe dazu fähig, das Wort Gottes zu hören und es
den Brüdern zu verkünden
. Ja, von diesem Augenblick an ist es seine Aufgabe,
in der Erkenntnis Christi und in seiner Liebe zu reifen, so daß er das Evangeli-
um auf wirksame Weise verkünden und bezeugen kann"


(P. Benedikt XVI, Generalaudienz am 17.01.2007, L'Osserv. Rom. 4/2007, 2)