Dass dies in der Praxis dann sehr knapp, ja teilweise
zu knapp ist, liegt auf der Hand. Etwas eigenartig und sehr verkürzt
mutet z.B. an, dass der Abschnitt "Geschichte" für
das Mittelalter und die Neuzeit hinsichtlich des Christentums einzig negativ
auf die Kreuzzüge sowie eine erobernde, ausbeutende
und unterdrückerische Missionierung von Amerika, Asien und Afrika
verweist (14f). Während die unter der Überschrift
"Lehre" zusammengefassten Stichworte für das Christentum im allgemeinen
recht zutreffende Anmerkungen enthalten, ist freilich
dem theologischen Gehalt des Glaubensartikels von der jungfräulichen
Empfängnis Mariens keinesfalls dadurch Genüge
getan, dass diesbezüglich von einer "Legende" gesprochen wird (72f).
Hinsichtlich des Stichwortes "Wissenschaft" ist es
überraschend, dass im Zusammenhang des Christentums lediglich
auf die weithin bekannten Kontroversen zwischen kirchlichem
Christentum und der Naturwissenschaft (Galilei, moderne
Fragen nach den Grenzen des Machbaren), nicht aber
auf die grundlegende Förderung von Wissenschaft und Bildung durch
das Christentum (etwa durch die Gründung und die
Förderung der Universitäten) hingewiesen wird.
Im ganzen bietet das Buch einen ersten knappen vergleichenden
Überblick zu den wesentlichen Aussagen und Lehren
der Weltreligionen; ein angehängtes Stichwortregister
ist sicherlich hierzu zusätzlich sehr hilfreich.
Herbert Frohnhofen, 5. November 2003