Theologie-Systematisch
Spiritualität
Heilige
und andere Glaubensvorbilder
Hieronymus
"Das Wort des Priesters soll die Würze der Schrift offenbaren. Du sollst kein Dekla-
mator sein, auch kein geschwätziger Zungendrescher, hinter dessen Worten nichts
steckt.
Vielmehr soll sich heilige Wissenschaft (mysterii) und Vertrautheit mit
den Geheimnissen (sacramentorum) deines Gottes in deiner Predigt
kundtun. Überlassen
wir es den Ungebildeten, mit leeren Worten um sich zu werfen und durch Zungenfer-
tigkeit die Bewunderung des unerfahrenen Volkes auf sich zu lenken. Eine leider
nicht seltene Anmaßung bedeutet es, das zu erklären, was man selbst nicht versteht;
und am Ende hält man sich selbst für ein Licht, wenn man anderen etwas weisge-
macht hat."
(Hieronymus, Ep. 52,8: CSEL 54, 428-429; vgl. VD, 60: AAS 102 (2010), 739.,
zitiert in: Scripturae Sacrae Affectus, s. u.)
E. DASSMANN, Autobiographie in Hagiographie. Beobachtungen
zu den Mönchsviten und einigen Nekro-
logen des Hieronymus, in:
Tempus implendi promissa (FS D. Ramos-Lissón) hg. v. E. Reinhardt (Colecci-
ón historia de la Iglesia
33) Pamplona 2000, 109-131;
L.J. ELDERS, Présence de saint Jérôme
dans les oeuvres de Thomas d'Aquin, in: Nova et vetera 80 (2005) 4,
33-61;
A. FÜRST, Aktuelle Tendenzen der Hieronymus-Forschung
: Impressionen von einer Tagung über Hierony-
mus in Cardiff, in: Adamantius 13 (2007) 144-151;
S. MANDELBROTE, Origen against Jerome in early modern
Europe, in: Patristic tradition and intellectual
paradigms in the 17th century, Tübingen 2010, 105-135;
M. MÜLKE, Hieronymus und Johannes Chrysostomos
: (zu Hier. "in Tit." 1,12 und "epist." 70,2), in: Vigiliae
christianae 66 (2012) 93-102;
SCRIPTURAE SACRAE AFFECTUS. Apostolisches Schreiben von Papst Franziskus anlässlich des 1600.
Todestages des Heiligen Hieronymus;
"Um
die Persönlichkeit des heiligen Hieronymus vollständig zu
verstehen, müssen zwei bezeichnende Dimensionen seines
Glaubenslebens miteinander verbunden werden: ei-
nerseits die absolute und rigorose Hingabe an Gott, unter Verzicht auf jegliches mensch-
liche Wohlgefallen, aus Liebe zum gekreuzigten Christus (vgl. 1 Kor 2,2; Phil 3,8.10);
andererseits die beharrliche Forschungstätigkeit, die ausschließlich auf ein immer tiefe-
res Verständnis des Geheimnisses des Herrn ausgerichtet ist."
(P. Franziskus, Scripturae Sacrae Affectus, s.o.)