K. STRÜBIND, Monotheismus und Religionsfreiheit in der Bibel,
in: Zeitschrift für Theologie und Gemeinde 10 (2005) 143-161;
Der Autor Kim Strübind wurde am 08. November 1957 in Nürnberg geboren. Von 1982 bis 1989 stu-
dier
te er Evangelische Theologie und Judaistik in Gießen, Berlin und Jerusalem. Anschließend promo-
vierte er an der Kirchlichen Hoch
schule in Berlin mit einer Dissertation über die Theologie der Chronik-
bücher im Alten Testament. 1991 erfolgte die Or
dination zum Pastor im Bund Evangelisch-Freikirchli-
cher Gemeinden in Deutschland (BEFG). Nach einiger Zeit der wissenschaftlichen Arbeit wird er zum
Pastor der Baptistenge
meinde in München und zum Bildungsreferenten der bayerischen Baptistengemein-
de berufen. 1996 war er Mitbegründer der „Ge
sellschaft für Freikirchliche Theologie und Publizistik“
(GFTP). Außerdem ist er Mitherausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift für
Theologie und Gemeinde
(ZThG).
Die Zeitschrift erscheint im Verlag für Freikirchliche Theologie und Publizistik e.V. Hamburg.

Strübinds Artikel setzt zwei Schwerpunkte: (1) Die Entstehung des Monotheismus und (2) die Möglich-
keit einer Religionsfreiheit in der Bibel. Die Entstehung des alttestamentlichen Monotheismus wird als 
ein Geschehen in drei Etappen beschrieben: (a) Monolatrie (dauerhafte Verehrung eines Gottes durch 
eine bestimmte Gruppe, bei gleichzeitiger Akzeptanz von Göttern anderer Gruppen), Synkretismus (Ver- 
mischung von verschiedenen Religionen zu einem neuen Weltbild) und Jahwesierung (Übereignung 
fremder Glaubensüberlieferungen an Jahwe). Bis hier wird diese Entwicklung als „altorientalischer Mainstream“ bezeichnet.

Im Übergang von exilischer und nachexilischer Zeit kommt es nach Strübind zur entscheidenden Wen-
de. Das (Wieder-) Entdecken der prophetischen Schriften mit ihrer Kritik am Synkretismus und dem 
Postulat der Einzigkeit Jahwes, trifft auf die aufkommende hellenistische Kultur und ihre Götterwelt. 
Für Strübind schafft sich Israel im Monotheismus ein Ventil, um dem Druck der Hellenisten Stand zu 
halten. Der Monotheismus wird zum Protest.

In Bezug auf die Religionsfreiheit macht Strübind deutlich, dass Religionsfreiheit, wie wir sie heute ver-
stehen, für das altorientalische Denken unmöglich war. Dennoch geht Strübind der Frage nach, ob Israel
gegenüber Jahwe Religionsfreiheit besaß. Diese Frage wird verneint, da die nötige Freiheit für eine sol-
che Wahl nicht als gegeben angesehen wird. Israel besitzt demnach nur die Möglichkeit, Jahwe zu dienen 
und so das Heil zu erlangen oder ihm nicht zu dienen und damit das eigene Heil abzulehnen. Strübind 
bringt seine These mit folgendem Satz auf den Punkt: Israel wählt nicht, weil es erwählt ist. Das Motiv 
"Heil annehmen oder ablehnen" zieht sich für Strübind vom Alten Testament bis zum Neuen Testament. 
Diese Art von Wahlfreiheit wird als negative Religionsfreiheit verstanden. Neben der negativen Religions- 
freiheit gibt es aber auch eine positive Religionsfreiheit. In dieser Art von Religionsfreiheit findet sich nach 
Strübing die Verknüpfung von Monotheismus und Religionsfreiheit. Denn wie der Monotheismus Israel 
von einer vielschichtigen Götterwelt befreit, so befreit Jesus den Menschen von allen Religionen zu einem
eigenständigen Glauben. Diese Religionsfreiheit befreit also von Religionen und ihren Forderungen. Dem- 
entsprechend müsse nach Strübind der christliche Glaube auf alle Arten von Dogmen und andere Erkennt- 
nisquellen außer der Bibel verzichten, da Jesus von ihnen befreien wollte.

Meine zusammenfassende Einschätzung ist: Strübinds Erläuterungen zur Entstehung des Monotheismus 
sind durchaus plausibel. Auch die Entwicklungsebenen entsprechen denen, wie sie zur Zeit in der For-
schung vertreten werden. Kritischer müssen die Passagen über die Religionsfreiheit gesehen werden. Hier 
ist es meines Erachtens Kim Strübind nicht gelungen, nachvollziehbare Schlüsse zu ziehen. Im übrigen 
lassen seine Thesen, besonders bezüglich der positiven Religionsfreiheit, seine konfessionelle Heimat 
deutlich hervortreten. 

Markus Teinert
Student der Praktischen Theologie,
an der Katholischen Fachhochschule Mainz,
im 3. Semester, 1. Dezember 2005