Theologie-Systematisch
Gotteslehre
§ 2. Nichtchristliche Positionen und Existenzfrage
Texte
"der Mensch glaubt entweder an Gott,
oder er glaubt an einen Götzen. Kein Drittes!"

(Max Scheler)

"Selbst wenn hier... eine von Verkennung markierte Konzeption der Tranzendenz
vorliegt, sollte man 'Gott', sofern das schlechthin Andere gemeint ist, als ein mo-

ralisch fruchtbares Konzept würdigen, das Menschen auf den Umgang mit einem
unmanipulierbar Gegenüber einstimmt."

(P. Sloterdijk, Gottes Eifer. Vom Kampf der drei
Monotheismen, Frankfurt/Main-Leipzig 2007, 25)


"In der Idee Gottes wird also die Wirklichkeit gedacht, die sich Menschen voraus-
setzen müssen, wenn das unbedingte Seinsollen, das sie im Entschluß ihrer Frei-
heit für sich selbst und für andere intendieren, als möglich gedacht werden soll.
"

(Thomas Pröpper, Theologische Anthropologie I, Freiburg 2. Aufl. 2012, 646)


"Entweder ist das letztgültigen Sinn für die menschliche Freiheit Verbürgende selbst Frei-
heit - und zwar vollkommene, aller Wirklichkeit mächtige und zur Liebe entschlossene
Freiheit - oder es ist kein letzter, der Freiheit gemäßer Sinn und ihr Dasein absurd."

(Thomas Pröpper, Theologische Anthropologie I, Freiburg 2. Aufl. 2012, 652)


"Wenn einzig Gott das unbedingte Seinsollen zu verbürgen vermag, das die mensch-
liche Freiheit
im Akt der Bejahung von Freiheit intendiert, und wenn sie zugleich zu
dieser Bejahung ethisch verpflichtet ist, dann würde sie mit der Ablehnung Gottes
sich ja in Widerspruch setzen zu dem, was sie selbst will, wenn sie tut, was sie - sich
selbst und anderer Freiheit verpflichtet - tun soll.
"

(Thomas Pröpper, Theologische Anthropologie II, Freiburg 2. Aufl. 2012, 714)