Das heilige Evangelium unseres Herrn, Gottes und Erlösers Jesus Chri-
stus, hg. v. Michael Kunzler und Andreas A. Thiermeyer, Paderborn 2003;


Dies ist ein wirklich schönes Buch, wie es dies heute selten gibt. Schon der Einband ist fest, bunt und reich be-
bildert. Auch das Innere des Buches hat eine ansprechende, farblich gestaltete Aufmachung: da schaut man gern
hin, da schaut man gern hinein.

Der erweiterte Titel des Buches "wie es in den heiligen Kirchen des byzantinischen Ritus in der Feier der heili-
gen Mysterien und im Stundengebet verkündet wird" macht auch seinen Zweck bereits exakt deutlich. Das Buch
wurde erstellt für die "verschiedenen Kirchen des byzantinischen Ritus im deutschen Sprachgebiet", in denen
"die nachwachsenden Generationen von Gastarbeitern und Umsiedlern das Deutsche als Muttersprache über-
nommen haben" und nun "die Mysterien des Heils und das Stundengebet in deutscher Sprache" feiern (Vorwort).
Da das Evangeliar selbst hier als "Realikone" eine hohe Bedeutung besitzt, bildete sein Fehlen bisher "eine
schmerzliche Lücke für eine würdige liturgische Feier in dieser Sprache" (ebd.). "Grundlage dieses Evangeliars
ist das griechische Evangelienbuch mit der darin enthaltenen Perikopierung und Einteilung der Feste, doch wur-
den die wichtigsten Feste der Slawen ergänzt" (ebd.). Verwendet wurde die ökumenische Einheitsübersetzung des
Neuen Testamentes.

Auch für die Evangeliare des lateinischen Ritus - so mein Fazit - könnte an der ansprechenden Gestaltung dieses
Buches Maß genommen werden.

Herbert Frohnhofen, 11. Oktober 2006