Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge. Bd. 2, Gütersloh 2005

Dieser Band von fast 400 Seiten enthält zahlreiche Texte aus der Umwelt des Alten Testamentes, die nach geo- graphischen bzw. kulturellen Gesichtspunkten in acht Kapitel gegliedert sind und von zahlreichen Fachgelehrten zusammengestellt wurden. Jedem Kapitel ist wie jedem einzelnen Text ein einführender Kommentar beigefügt. Dazu kommen detaillierte Hinweise zur Art der Quelle, ihrem Aufbewahrungsort, den Editionen und Bearbei- tungen. Ein ausführliches Inhalts- und Abkürzungsverzeichnis sowie eine detaillierte Zeittafel am Ende des Bandes machen ihn zu einem gut handhabbaren Werkzeug der (alttestamentlichen) Wissenschaft.

Dabei wird im Einzelnen durchaus Bezug genommen auf früher veröffentlichte Textauswahlen, zu denen die vorliegende Sammlung als Ergänzung zu nehmen sei (2). Neue Funde, aber auch veränderte, aufgrund neuerer wissenschaftlicher Ergebnisse vorgenommener, Einschätzungen einzelner Texte machen solche Ergänzungen notwendig bzw. lassen sie angeraten erscheinen. Inhaltlich sind die Texte, die ja zum Teil längst nicht in all ih- ren Einzelheiten verstanden und zureichend interpretiert sind, hilfreich vor allem dazu, die politischen Bezie- hungen und Hintergründe im Kontext der alttestamentlichen Erzählungen besser zu verstehen. Hierzu dienen besonders die Herrscherinschriften und die überlieferten Staatsverträge, dazu historische Daten-, insbesondere Königslisten, weitere Inschriften und Chroniken. Bisweilen verweisen die Kommentatoren durchaus auf Paral- lelen zwischen den Darstellungen im Alten Testament und den Inhalten hier veröffentlichter Texte (67ff), wo- bei die Interpretation des Geschehenen aufgrund des jeweilig unterschiedlichen Kontextes natürlich auf sehr verschiedene Weise vorgenommen werden kann.

Im Ganzen machen die Texte nicht nur deutlich, wie umfangreich das heute erforschte Material von überliefer- ten Texten aus dem Umfeld des Alten Testamentes ist, sondern auch, wie sehr es hierin fast ausschließlich um die klassische Politik geht: Staatsverträge, Kriege, Beutelisten usw; sozialgeschichtliche Aspekte sind hingegen fast nicht vorhanden.