Im Bereich der Wissenschaftstheorie hat eine wissenschaftliche
Selbstreflexion stattgefunden, die
die alte Frage nach den Grenzen der Wissenschaft auf neue Weise beantwortet.
Danach hat die
Wissenschaft nur einen bestimmten Aspekt der Wirklichkeit zum Gegenstand.
Gleichzeitig gibt es
jedoch andere, erkenntnistheoretisch gleichberechtigte Wirklichkeiten, so
dass man von mehreren
Wirklichkeitsdimensionen sprechen kann. Zu ihnen gehören diejenigen
des Mythos und der christ-
lichen Offenbarung.
Kurt Huebner weist nach, dass beide in einem engen
und unauflöslichen Zusammenhang miteinan-
der stehen, ohne jedoch identisch zu sein. Damit zeigt sich der Versuch einer
Entmythologisierung
des Christentums als ebenso zum Scheitern verurteilt wie der Versuch der
abendlaendischen Meta-
physik, den christlichen Glauben wissenschaftlich zu begruenden oder zu widerlegen.
Diese zwei
Bemühungen verfolgt Kurt Huebner vom Beginn der abendländischen
Metaphysik bis zur gegen-
wärtigen Philosophie. Abschliessend demonstriert er, dass wissenschaftliches
Denken, in seinen
erkenntnistheoretischen Grenzen erfasst, ein integrales Element des Heilsgeschehens
ist und daher
trotz aller tiefgreifender Unterschiede in einem vermittelten Zusammenhang
mit der Ordnung der
Offenbarung steht.
Inhaltsübersicht:
I. Der Logos der Offenbarung
als Essen vom Baum des Lebens
Grundlegende Betrachtungen - Die Schoepfung
- Erbsuende und Erloesung - Die Gnade - Die Trinitaet - Das Got-
tesgericht - Christliche Existentialitaet
- Christliche Ethik - Die Gnadenwirkung als Existential und christliche,
exi-
stentiale Lebensgestimmtheit - Gnade,
Verdammnis, Freiheit - Geschichte aus christlicher Sicht - Natur aus christ-
licher Sicht - Meditation ueber Humor
und Christentum
II. Der Logos der Metaphysik
als Essen vom Baum der Erkenntnis
Die Metaphysik als Wissenschaft von
Gott - Die Metaphysik des Deutschen Idealismus - Der Zerfall der Metaphysik
in der Philosophie der Gegenwart -
Moderner Pluralismus und seine Einheit in der Ordnung der Offenbarung oder
der
Zusammenhang zwischen dem Logos der Offenbarung und dem Logos der Metaphysik
Quelle: Verlag Mohr-Siebeck