Theologie-Systematisch
Theologische Erkenntnislehre
§ 11. Wiss. Theologie und Glaubenssinn
Theologie-Texte 
"der unmittelbare Gegenstand der theologischen Wissenschaft in ihren verschiedenen Spezial-
fächern ist Gott selbst, der sich in Jesus Christus offenbart hat, der Gott mit einem menschli-
chen Antlitz. Auch dann, wenn - wie im Kirchenrecht und in der Kirchengeschichte - der un-
mittelbare Gegenstand das Volk Gottes in seiner sichtbaren und geschichtlichen Dimension
ist, werden wir durch die vertiefte Analyse des Themas wieder dazu gedrängt, im Glauben
das Geheimnis des auferstandenen Christus zu betrachten"

(P. Benedikt XVI, Ansprache in der Päpstlichen Universität Gregoriana am 3. November
 2006, L'Osservatore Romano 47 (2006) 10)


"Erstens zeichnet sich gute Theologie durch Ehrlichkeit gegenüber den Tatsachen aus, durch
Aufrichtigkeit gegenüber dem Wirklichen. Es ist schlechte Theologie, wenn Tatsachen unter

den Teppich gekehrt werden oder relevante Sachverhalte keine Berücksichtigung finden.

Zweitens zeichnet sich gute Theologie durch das aus, was man 'Treue  gegenüber dem Grün-
der'
nennen könnte, also Fidelität gegenüber der Person und Botschaft Jesu, gegenüber der
von Jesus
begründeten Tradition. Es ist  schlechte christliche Theologie, wenn Jesus nicht
als erste Referenz
instanz angesehen wird, es ist schlechte Theologie, wenn sie in Absehung
von der Tradition  geschieht.


Drittens zeichnet sich gute Theologie dadurch aus, dass sie zum Handeln ermächtigt und zu
guten
Früchten führt. Jesus hat die Früchte als Kriterium  für gute Theologie hervorgehoben."

(C. SEDMAK, Ist „Gender“ ein wichtiges Handwerks-
zeug für die Theologie? in: SaThZ 6 (2002) 204-208, 207)


"Mein Denken verhält sich zur Theologie  wie das Löschblatt zur Tinte. Es ist ganz von ihr voll-
gesogen. Ginge es aber nach dem Löschblatt, so würde nichts was geschrieben ist, übrig bleiben."

(W. BENJAMIN, Das Passagen-Werk N 7a,7)
"Theologie als verstehende, logoshafte (= rationale, vernünftig-verstehende) Rede von Gott (ist)
eine Uraufgabe christlichen Glaubens"

(J. RATZINGER, Einführung in das Christentum, München 3. Aufl. 1977, 43)

"Man wird das Theologische abschaffen. Damit verschwindet das, was wir 'Sinn' nennen,
aus der Welt. Zwar wird große Geschäftigkeit herrschen. aber eigentlich sinnlose, also lang-
weilige. Und eines Tages wird man auch die Philosophie als eine Kinderangelegenheit der
Menschen betrachten. Vielleicht schon in naher Zukunft."

(Max Horkheimer, Die Sehnsucht nach dem ganz Anderen.
Ein Interview mit Kommentar von H. Gumnior, Hamburg 1970, 88f)