PASTORALTHEOLOGIE 93 (2004) Heft 6: Kirchliche Fachhochschulen: Angewandte Theologie in
Lehre, Forschung und Praxis (mit den Beiträgen: 200-213: Meis, Peter: Zur Aufgabe der Theologie für
die Profilbildung kirchlicher Fachhochschulen/214-228: Hauschildt, Eberhard; Schneider-Harpprecht,
Christoph: Universitätstheologie und Fachhochschultheologie : Wo stehen wir? Wie geht es weiter?/
229-246: Hoburg, Ralf: Theologie als Dienstleistung und Beratung : der praktische Wert, theologischer
Forschung an Fachhochschulen/247-262: Liedke, Ulf: Übergänge - Anschlüsse - Inspiration : zur
Ortsbestimmung von Theologie an Evangelischen Fachhochschulen für Sozialwesen);

Das Anliegen dieses Heftes ist es, den "Diskussionsfaden" wieder aufzunehmen und weiterzuführen, der
mit einem Themenheft zu kirchlichen Fachhochschulen bereits im Jahr 1982 gesponnen wurde. "Dabei",
so heißt es jetzt im Vorwort, "sollen aktuelle Herausforderungen, künftige Entwichklungsmöglichkeiten
und theologische Orienitierungen gleichermaßen bedacht werden: angewandte Theologie in Lehre, For-
schung und Praxis" (199).

In einem ersten Beitrag beschreibt P. MEIS die Aufgabe der Theologie für die Profilbildung kirchlicher
Fachhochschulen. Vor dem Hintergrund, dass Bildung auf mehr schauen müsse als auf "kurzatmige
Nützlichkeitserwägungen, die geisteswissenschaftlichen Bildungstraditionen (heute) kein nennenswertes
Gewicht mehr einräumen" (201), beschreibt Meis zunächst die Theologie als "Kernbestand aller Bil-
dungsarbeit" (207). Theologie sei "als verantwortetes Denken des Glaubens... eine ebenso notwendige
wie natürliche Antwort auf die Grunderfahrungen menschlicher Existenz" (207). Theologie an Fach-
hochschulen wird daraufhin qualifiziert "als den Glauben in die Pflicht nehmendes Denken, Urteilen
und Tun" (208). Problematisch und zu bescheiden ist dabei allein die Beschreibung des Wissenschafts-
charakters der Theologie selbst. Wer nämlich die Theologie als eine "bescheidene" Wissenschaft be-
schreibt, deren "denkend verantworteter Gegenstand... eine solchen (d.i. historisch-kritischen) Metho-
den entzogene Wahrheit" sei (205), hat sie wissenschaftstheoretisch nicht angemessen begriffen.

In einem zweiten Beitrag beschreiben E. HAUSCHILDT und Chr. SCHNEIDER-HARPPRECHT
Unterschiede und Beziehungen von an Universitäten und an Fachhochschulen betriebener Theologie.
Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass die Zeit für Standesdünkel und Ressentiments vorbei sein
sollte, stattdessen die Kräfte gebündelt und Arbeit sinnvoll geteilt werden könnte. In ähnlicher Weise
fordert auch R. HOBURG inbezug auf Forschung und Lehre der Theologie eine ausgeprägtere Koo-
peration zwischen Universitäten und Fachhochschulen. U. LIEDKE schließlich betont in seinem Bei-
trag, dass das Evangelium in die jeweiligen Sprachen der Wirtsxchaft, der Politik, des Rechtes und
auch der Sozialen Arbeit übersetzt werden müsse.

Herbert Frohnhofen, 19. Februar 2005