Chr. SCHWÖBEL, Partikularität,
Universalität und die Religionen. Auf dem Weg zu einer christlichen Theologie
der Religionen, in: DERS., Christlicher Glaube im
Pluralismus. Studien zu einer Theologie der Kultur, Tübin-
gen 2003, 133-156 (zuerst mit dem Titel: Particularity,
Universality, and the Religions. Toward a Christian
Theology of Religions, in: G. D'COSTA, Christian
Uniqueness Reconsidered, Maryknoll 1990, 30-46);
Im Hinblick auf die Theologie der Religionen skizziert
der Autor zunächst die beiden Extreme eines heils- bzw. wahrheits-
exklusivistischen Selbstverständnisses des christlichen Glaubens auf
der einen Seite wie eines pluralistischen Selbstver-
ständnisses a la Hick und Knitter auf der
anderen Seite. Beide Konzepte freilich, so die Kritik des Autors, sind in
sich zu
wenig differenziert und erweisen sich damit
als untauglich, "den komplexenBeziehungen zwischen Partikularität
und Uni-
versalität, Besonderheit und Allgemeinheit in der Religionen und besonders
im Christentum, gerecht zu werden" (138).
Demgegenüber betont der Autor, dass eine
christliche Theologie der Religionen notabene aus einer christlichen Perspektive
heraus zu formulieren sei und dass diese wesentlich eine trinitarische ist.
Das christliche trinitarische Gottesverständnis ist
universal angelegt; es erschließt sich freilich "in derPartikularität
von Gottes Selbsterschließung in Christus durch den
Geist" (146). Die Religionen müssen vor diesem Hintergrund "als
menschliche Reaktionen auf Gottes allumfassende Gegen-
wart und Wirksamkeit verstanden werden, durch die Gott in allen Formen geschöpflichen
Daseins als der Grund von Sein
und Sinn und als die Quelle und das Ziel der Erfüllung gegenwärtig
ist" (146). Absolutheit, so weit diese überhaupt zu
beanspruchen ist, könne nur für den sich universal offenbarenden
dreifaltigen Gott behauptet werden. Einzelne Ausdrucks-
formen der Verehrung dieses Gottes oder anderes Menschenwerk dürften
niemals Absolutheit beanspruchen. Als Grundan-
forderungen bzw. -elemente eines in- terreligiösen Dialogs werden benannt:
(1) Die Unabhängigkeit der Partner, (2)
ihre Interdependenz sowie (3) ihr gegenseitiges Vertrauen.