Stefan Schmitz, Schulpastoral kontrovers. Ein kritischer Blick auf ungeklärte Verhältnisse zwischen
Religionsunterricht, Schulseelsorge und
Gemeindepastoral (Theologie 81) Münster LIT-Verlag 2006;
Als die Würzburger Synode 1974 den "spezifisch schulischen Religionsunterricht" von aller Vermittlung pasto-
raler Praxis entbunden hatte, entstand die Schulpastoral, zu der allerdings bis heute keine tragfähige Theoriebil-
dung erfolgte, die die Seelsorgepraxis in der Schule grundsätzlich legitimierte und plausibilisierte. Weitgehend
ungeklärt ist vor allem das Verhältnis von Schulpastoral, Religionsunterricht und Gemeindepastoral. Der Autor,
Dr. Stefan Schmitz, in der Schulabteilung des Kölner Generalvikariates für Schulpastoral zuständig, hat kurz
vor seinem Ruhestand keinen bösen Blick zurück, wohl aber einen kritischen Blick auf die Theorie und Praxis
der schulischen Glaubensvermittlung geworfen. Möglich, dass Sachverhalte unterschiedlich bewertet werden;
aber niemand wird daran zweifeln, dass die Vermittlung von Glaubenswissen im Religionsunterricht nur das
eine, die Anleitung zur Glaubenspraxis in der Schulseelsorge aber die notwendige Ergänzung ist. Ein auf sich
selbst begrenzter Religionsunterricht, nicht vernetzt mit einer lebendigen Gemeinde, kann kaum eine tragfähige
Basis für ein christliches Leben sein. Wer Chancen und Grenzen der schulischen Glaubensvermittlung kennen
lernen möchte, findet durch die Beiträge dieses Buches eine gute Einstiegshilfe.

Pressedienst Erzbistum Köln, 9. August 2006