(1) die These Möhlers wenig Anklang
gefunden hat, Gerhard Ebeling z.B. geradezu die Gegen-
these aufgestellt hat, die Wurzel der
Kirchenspaltung liege im Gottesverständnis (332),
(2) auch die Tatsache, daß die Theologische
Anthropologie erst im Laufe des 20. Jahrhunderts
allmählich in beiden Konfessionen
den Status eines theologischen Traktates bekommen hat,
Möhlers These widerspreche (332),
(3) die konfessionellen Theologischen Anthropologien
in ausdrücklicher Weise Dialoggegen-
stand werden sollten (333).
(3) Gott beläßt den Menschen
nicht in der Situation der Schuld, sondern befreit ihn, indem sein
Logos Mensch wird und als Mensch das
vollendete und vollkommene Bild Gottes ist (340).
(1) Es gibt eine gemein-abendländische
Theologische Anthropologie quer durch die großen Kon-
fessionen (347).
(2) Die Frage nach dem Menschen, die in
der Neuzeit zur beherrschenden Frage der Menschheit
geworden ist, ist eine der wichtigsten
Anfragen an die christliche systematische Theologie, der
sie sich um ihres eigenen Überlebens
willen und ob ihrer Glaubwürdigkeit stellen muß (347f).
(3) Die Theologische Anthropologie bedarf
heute der regionalen Anthropologien als Hilfsdiszipli-
nen (348).
(4) Die bestehenden Differenzen in der
Theologischen Anthropologie sind im allgemeinen nicht kon-
fessionsspezifisch. Katholisches und
reformatorisches differiert im Ausgangspunkt (>von oben<
bzw. >von unten<) sowie dementsprechend
in der jeweiligen Zuordnung des Traktats Theologi-
sche Anthropologie in der Architektonik
der gesamten Theologie (349).
(5) Eine Intensivierung der Erforschung
der Theologischen Anthroplogie, auch in ihrer Geschichte,
wird dem ökumenischen Dialog insgesamt
wichtige Impulse geben (350).